Weihnachten & Trauer
Weihnachten hat, wie auch Geburts- und andere Feiertage, die Eigenschaft, die Gefühle die da sind, zu verstärken. Geht es dir gut, bist du jetzt noch besser drauf. Bist du in Trauer, zerreißt es dir jetzt das Herz.
Was kannst du vielleicht tun, um in deiner Trauer gut durch die Weihnachtstage zu kommen? Hierbei ist es egal, wie lange deine Trauer schon besteht.
Ein paar Impulse für dich:
Plane - ja, setze dich bewusst auseinander mit deinen Sorgen, Ängsten und Erwartungen. Und sprich über deinen Kummer, denn dieses Jahr wird das Fest unweigerlich anders für dich sein. Die meisten Menschen werden Verständnis dafür haben, dass es im ersten Trauerjahr besonders schwer wird und dass es so in Ordnung ist. Allerdings können diese intensiven Gefühle und Erinnerungen jederzeit wieder anfluten, auch viele Jahre später. Keiner muss tapfer sein. Wer dich in deiner Trauer nicht versteht, auf den musst du keine Rücksicht nehmen, du trägst keine Verantwortung für die Meinung anderer.
Es kann sein, dass du keine Motivation für die Festlichkeiten findest, oder im Gegenteil: Jetzt erst recht.
Tu' es auf deine Art.
Pflege Erinnerungen, ehre deinen verstorbenen Menschen und schaffe vielleicht neue Traditionen, denn das Weihnachten, das du jetzt erlebst, wird anders sein.
Du könntest beginnen, ein Trauertagebuch zu schreiben. Fülle es mit deinen Gefühlen, Erinnerungen, Worten die du deinem Verstorbenen sagen möchtest. Jetzt kann ein guter Zeitpunkt sein damit zu beginnen, denn so kannst du selbst beobachten, wie sich deine Trauer mit der Zeit verändert.
Das jemand fehlt kannst du zum Ausdruck bringen, indem du z.B. eine Zimmerecke undekoriert lässt, oder einen ganzen Ast am Tannenbaum nicht schmückst. Vielleicht lädst du deinen verstorbenen Menschen auch zum Fest ein, indem du einen Platz am Esstisch mit eindeckst, oder eine seiner Lieblingsspeisen zubereitest. Davon könntest du später etwas zu seinem Grab bringen, ebenso wie eine zuhause entzündete Kerze, die etwas Wärme von daheim transportiert. Diese Gesten können die Feierlichkeit und die Trauer nebeneinander stehen lassen-jederzeit.
Vergiss dich nicht. Beschenke dich selbst zum Fest. Vielleicht mit einem Koch- oder Fotokurs im nächsten Jahr... So manifestierst du, dass auch du an diesem Weihnachtsfest wichtig bist.
Und wenn dir das alles in diesem Moment nicht stimmig für dich erscheint - dann lass Weihnachten ausfallen! Denn es ist deine Trauer und dein Weihnachten - nur du entscheidest.
Alles darf sein